Wohnverwandtschaften AutorIn: Isabel Bogdan Erscheinungsdatum: 10.10.2024 Verlag: Kiepenheuer & Witsch Seitenzahl: 225 Auflage: 1. AuflageVorgestellt von Claudia Engelmann
Der Buchtitel erinnert nicht von ungefähr an Goethes „Wahlverwandtschaften“, geht es hier doch auch um vier Menschen, zwei Frauen und zwei Männer, die zueinander finden, deren Beziehungen miteinander sich verändern und die doch einen gemeinsamen Weg beschreiten.
In Isabel Bogdans (sie ist bekannt geworden mit „Der Pfau“) neuem Roman handelt es sich um eine Wohngemeinschaft in Hamburg, in der Jörg, der eigentliche Wohnungsbesitzer, Schauspielerin Anke und Lebenskünstler Murat leben und in der ein Zimmer vakant ist. Dort zieht die Zahnärztin Constanze ein, die sich gerade von ihrem Freund getrennt hat und auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum ist, nur vorübergehend, wie sie versichert, schließlich ist sie ganz und gar nicht der WG-Typ.
Wie sich das alles fügt, sich verbindet und wie das Leben einfach so spielt, wie kleine und große Tragödien passieren und warum auf einmal ein Hund namens Alien der fünfte Mitbewohner ist, erzählen alle vier Protagonisten im Wechsel, aus ihrer Sicht, mal allein, mal im Dialog mit den anderen, mal als fließender Gedankenstrom, mal als verbale Auseinandersetzung, mal als innerer Monolog mit Leerstellen. Und man begreift, wie wunderbar diese vier Menschen zueinander passen, wie sie sich aufeinander einlassen und miteinander umgehen. Welch ein Glücksfall von Freundschaft das ist und sich wie Familie anfühlt.
Mit jeder Seite wachsen mir alle vier Mitbewohner mehr ans Herz, ich lache und weine mit ihnen, möchte sofort in diese WG einziehen und bin am Ende ein bisschen traurig, wenn ich die letzte Seite zuschlage und alle vier, also eigentlich fünf langsam wieder aus meinem Kopf verschwinden. Ausleihe bei der Stadtbücherei Kauf bei Thalia
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