Bücher zur Teezeit im Juli 2025Der Schlächter Autorin/Autor: Joyce Carol OatesEinband: Gebundene Ausgabe Erscheinungsdatum: 01.05.2025 Verlag: Karl Blessing Verlag Seitenzahl: 445 Auflage: 1. Auflage Beteiligte: Silvia MorawetzVorgestellt von Inge Gerlach Pennsylvania, Anfang des 19. Jahrhunderts. Dr. Silas Weir ist ein junger Arzt aus gutem Hause, doch ohne Charisma und Talent. Beim Anblick von Blut wird er ohnmächtig, Frauenkörper stoßen ihn ab. Um seinen strengen Vater zu beeindrucken, versucht er, auf unorthodoxe Weise als Chirurg voranzukommen, was ihn gesellschaftlich isoliert. Dann wird er durch eine Aneinanderreihung von Zufällen Direktor der Staatlichen Heilanstalt für weibliche Geisteskranke in New Jersey. Hier beginnt Weir, vorgeblich im Dienste des medizinischen Fortschritts, Experimente an den meist schwarzen und irischen Insassinnen durchzuführen. Bald gilt er als führender, wenn auch berüchtigter Experte für Gynäkologie und Psychiatrie. Bis eine junge Dienstmagd zu seiner Obsession, seinem wichtigsten Versuchsobjekt und schließlich zu seinem Verhängnis wird. Die erfundene Lebensgeschichte des Arztes Dr. Silas Aloysius Weir basiert auf wahren geschichtlichen Begebenheiten und erzählt die Anfänge der Gynäkologie im Pennsylvania des 19. Jahrhundert. Eine Zeit also, in der das Leben von Frauen von deren Vätern oder Ehemännern per Handschlag hinter verschlossenen Türen besiegelt wurde. Damals war man der Ansicht, dass Denken der Natur der Frau widerspricht und ihr schadet: Denn schon ungehindertes Denken brachte die unzufriedene Eva dazu, den verhängnisvollen Apfel vom Baum zu pflücken, Adam aufzudrängen und ihn somit in ihre Sünde, den Ungehorsam, zu verwickeln. Studien hatten angeblich gezeigt, dass das Streben nach sog. höherer Bildung bei Frauen eine Gefahr für den Blutfluss vom Uterus zum Gehirn darstellt, mit der Folge, dass die Ovarien der Frauen schrumpfen und sie ihre Mutterpflichten vernachlässigen. Im Roman verschmelzen die Ärzte
Die Gestalt der Insassin der Staatlichen Heilanstalt für weibliche Geisteskranke Brigit Kinealy ist inspiriert von dem Schicksal der Sklavin Anarcha Westcott (1828 - 1869), die 30 experimentelle Operationen ohne Betäubung über sich ergehen lassen musste. Silas Weir ist kein abgrundtiefes Scheusal, sondern ein unsicherer, einfältiger und emotionsloser Mensch. In seiner Einbildung weist ihm Gott seinen Weg und rechtfertigt seine Handlungen, die er in keiner Weise, ebenso wie sich selbst, hinterfragt. Medien-Nr. Stadtbücherei: 01110784 Kauf bei Thalia Zurück Bearbeiten |
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