Immanuel Kant und die Idee des ewigen Friedens

300 Jahre Immanuel Kant

Betrachtungen

Referent: Dr. Tobias Metzler

Montag, 25. 11. 2024, um 19.00 Uhr in der Stadtbücherei

kostenlose Eintrittskarten erhältlich in der Stadtbücherei oder unter 05631/53246

1724 kam Immanuel Kant in Königsberg zur Welt. Aus bescheidenen Verhältnissen stammend, schwang er sich auf, die Philosophie zu revolutionieren. Viele seiner Schriften - allen voran seine drei Kritiken - gelten als Meilensteine des Denkens. Seine Schrift "Was ist Aufklärung?" (1784) wird gerne angeführt und die Bedeutung seines kategorischen Imperativs oft hervorgehoben. Weniger bekannt ist, dass Kant auch ein eminent politischer Denker war.

Aber haben seine aus der Welt des 18. Jahrhunderts entstammenden Überlegungen zu Konflikten oder zur Verfasstheit von Staaten heute noch eine Relevanz? Dieser Frage geht der Vortrag von Tobias Metzler, Leiter der Stadtbücherei Korbach, nach.

Ins Zentrum seiner Ausführungen stellt er eine kleine Schrift, die Kant 1795 verfasste und die den Titel "Zum Ewigen Frieden" trägt. Darin entwirft Kant die moralischen und rechtsphilosophischen Grundlagen für eine dauerhafte Friedensordnung.

Auf den ersten Blick muss ein solches Projekt heute, angesichts der stetig wachsenden Zahl bewaffneter Konflikte weltweit, utopisch wirken. Der Vortrag zeigt auf, warum es sich dennoch, gerade heute, lohnt, Kant neu zu lesen. Kant, so die zentrale These, ging es in seinem Entwurf nicht darum, einen Fahrplan zur Beendigung von Kriegen zu liefern. Ihm ging es um viel grundsätzlichere Fragen:
« Führt Demokratisierung zu einer friedlicheren Welt?
« Brauchen wir weltweite Organisationen, um den Frieden zu sichern?
* Wie begegnen wir Menschen aus anderen Ländern, die zu uns kommen?

Diese und andere Fragen sind auch fast dreihundert Jahre später hoch aktuell. Die Stadtbücherei und ihr Freundeskreis Lesebändchen e.V. laden Sie zu einer intellektuellen Erkundungsreise ein.

Tobias Metzler
studierte Geistes- und Sozialwissenschaften in Berlin, Yale und Jerusalem. Seine Forschungs- und Lehrtätigkeit führte ihn unter anderem nach Paris, Leipzig, Leiden, Wien und Oxford. Bevor er 2022 die Leitung der Stadtbücherei übernahm, war er Professor für Globalgeschichte und Internationale Beziehungen in Bangkok. Politische Philosophie und Ideengeschichte gehören seit langem zu einem seiner wichtigsten Interessensgebiete.